Nach dem Besuch der MAZ am 25.11. in der Werkstatt Schönicke erschien der Artikel am…
Pressekonferenz Barberini “Wolken und Licht” am 6. Juli 2023
Notizen der Pressekonferenz vom 6. Juli 2023 zur Ausstellung „Wolken und Licht“ – Impressionismus in Holland
- Ursprung der Landschaftsmalerei in den Niederlanden (Alte Meister) Anfang des 18. Jahrhunderts
- Ausstellung von Werken (1840 ‑1910)
- Einzigartige Ausstellung, noch nie dagewesen. Gemälde fast eines ganzen Saales im Museum Dordrecht wurden ausgeliehen.
- Die Haager Schule (etwa 1840–1880)
Angelehnt an französische Waldbilder malten holländische Künstler im Wald von Oosterbeek durch die Bäume hereinbrechendes Licht. Polderlandschaften mit Regenwolken über Wiesenlandschaften wurden in lichthaltigen Grautönen dargestellt. Der Strand als Schauplatz für Fischer bei der Arbeit und oft ein niedriger Horizont bei einem hohen Bildanteil des Himmels waren beliebte Motive. Die klimatischen Auswirkungen (hohe Luftfeuchtigkeit) übertragen die Dunkelheit des Himmels auf die Spiegelungen in Grachten und Seen.
- Die Amsterdamer Schule (ab 1880)
Der Strand wird zum Schauplatz von Freizeitaktivitäten wie Spazierengehen und (Esel-) Reiten, die Stadt zum modernen Lebensraum mit Einkaufsstraßen, elektrischem Licht und Kaffeehäusern als Motiv. Ab 1894 wird man von Pointillismus inspiriert, wobei ein Bild aus Farbtupfern besteht und diese, aus einer gewissen Entfernung betrachtet, zu Gestalten und Objekten verschmelzen. Die starke Leuchtkraft der Farben (1907 Luminismus) und die Wirkung von Licht und Schatten treten in den Vordergrund und folgen dem Spätwerk von van Gogh. Morgenausritt aus dem Rijksmuseum ist das Lieblingsbild der Holländer aus der Abteilung Impressionismus.
- Avantgarde (1910)
Die Avantgarde spalteten den neu eingeführten künstlerischen Stil des holländischen Impressionismus der Haager und Amsterdamer Schule. Kubistische Formen, expressionistische Überspitzungen und Abstraktionen verwandelten die impressionistische Landschaftsmalerei in eine Kunstrichtung, die sich von der Wiedergabe der sichtbaren Welt verabschiedete.
Rundgang Beginn im Erdgeschoss:
A1: Haager Schule
Polder, Wolken, Licht und Schatten, Widerspiegelung der feuchten Klimaauswirkungen
A2 zwei Bilder von van Gogh (dunkle Bilder seiner frühen Phase – „Ich möchte den Wald so malen, wie er riecht“; Bild mit großem Rahmen, der extra angefertigt wurde.
1.Stock: 1A3: Amsterdamer Schule
Fotografisches Malen, Breitner „Singlebücke“: Dienstmädchen erschien den Erwerbern unwürdig auszustellen, da es an ein Straßenmädchen erinnerte, daraufhin übermalte Breitner es durch Pelz und Mütze, Breitner „Mädchen in rotem Kimono“ ist Ikone der Amsterdamer Schule des Impressionismus, Wand am Saaleingang: links Isaac Israels „Zwei Frauen…“ (mit Hintergrund, Bildtiefe), rechts Breitner „Zwei Frauen im Schnee“ (Hintergrund nur Schnee, lockerer Pinselstrich). Beide Maler hatten eine Beziehung der „Hassliebe“, deshalb soll auf der Ausstellung jemand unter die nebeneinander gezeigten Bilder ein Paar Boxhandschuhe gehängt haben
1A4: Strand, Meer, Freizeit; Der Garten und van Gogh Werke, van Looy „Juli“
1A5: Pointillismus (von Brüssel beeinflusst), Gerrit Dijsselhof „Tulpenfelder“ van Gogh nachempfunden, mehr kräftigere Farben (1905)
1A6: Luminismus (reine strahlende Farben) Pappeln in Rot von Mondrian nach dessen Besuch bei Jan Sluiters färbte er sie Pappeln in Rot.
1B5/6: Avantgarde, Spaltung der Kunstbewegung, reale Dinge lösen sich auf.
Jan Sluiters „Radfahrer bei Laren“ mit Fußballfeld; Pier Mondrian „Windmühle am Abend“ (angeblich Auftragsarbeit, dezente Auflösung des Wolkenhimmels, „Rasterauflösung des Mühlenbilds; Mondrian: „Ich male, was ich sehe: ‚Muster‘ und male was ich fühle bei der Ansicht der Landschaft“.