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Exkur­sio­nen 2023 

 

20 ver­füg­ba­re Gale­rien 
Kei­ne Gale­rie in Bearbeitung 

113 Bar­be­ri­ni “Wol­ken und Licht (geplant Im Juli 2023)
112 Schloss Char­lot­ten­burg Aus­stel­lung Kolonialzeit 
111 Ate­lier José Nuevo
110 Glin­dower Alpen II
109 Bork­hei­de Hans-Gra­de Muse­um (Luft­fahrt)

108 Pechü­le und Bar­denitz II
107 Indus­trie­mu­se­um in Brandenburg
106 Der Stern von Potsdam
105 Wie­sen­burg Fußballgolf
104 Pots­dam Walk of Modern Art
103 Schloss Wie­pers­dorf und Burg­rui­ne Bärwalde 
102 Tech­nik Muse­um Berlin

101a Zum Elek­tro­schrott­künst­ler Bat­man nach Schlieben
101b Schloss Lilll­li­put in Naun­dorf bei Schlieben
100 Neue Natio­nal­ga­le­rie: “I Do You” — Instal­la­tio­nen der Künst­le­rin Moni­ca Bonvicini 
099 Bar­be­ri­ni — “Son­ne. Die Quel­le des Lichts in der Kunst” 
098 Nos­fe­ra­tu in der Samm­lung Scharf-Gerstenberg 
097 Bota­ni­scher Gar­ten Berlin 
096 Hum­boldt Forum Son­der­aus­stel­lung “Nach der Natur”

095 Spio­na­ge Museum
094 Street­Art Muse­um und Kon­zert im Pierre Bou­lez Saal
093 Bar­be­ri­ni Aus­stel­lung Sur­rea­lis­mus

 

113 Bar­be­ri­ni “Wol­ken und Licht” — Hol­län­di­sche Impres­sio­nis­ten (Juli 2023)

  • Ursprung der Land­schafts­ma­le­rei in den Nie­der­lan­den (Alte Meis­ter) Anfang des 18. Jahrhunderts
  • Aus­stel­lung von Wer­ken (1840 ‑1910)
  • Ein­zig­ar­ti­ge Aus­stel­lung, noch nie dage­we­sen. Gemäl­de fast eines gan­zen Saa­les im Muse­um Dor­d­recht wur­den ausgeliehen.
  • Die Haa­ger Schu­le (etwa 1840–1880)

Ange­lehnt an fran­zö­si­sche Wald­bil­der mal­ten hol­län­di­sche Künst­ler im Wald von Oos­ter­beek durch die Bäu­me her­ein­bre­chen­des Licht. Pol­der­land­schaf­ten mit Regen­wol­ken über Wie­sen­land­schaf­ten wur­den in licht­hal­ti­gen Grau­tö­nen dar­ge­stellt. Der Strand als Schau­platz für Fischer bei der Arbeit und oft ein nied­ri­ger Hori­zont bei einem hohen Bild­an­teil des Him­mels waren belieb­te Moti­ve. Die kli­ma­ti­schen Aus­wir­kun­gen (hohe Luft­feuch­tig­keit) über­tra­gen die Dun­kel­heit des Him­mels auf die Spie­ge­lun­gen in Grach­ten und Seen.

  • Die Ams­ter­da­mer Schu­le (ab 1880)

Der Strand wird zum Schau­platz von Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten wie Spa­zie­ren­ge­hen und (Esel-) Rei­ten, die Stadt zum moder­nen Lebens­raum mit Ein­kaufs­stra­ßen, elek­tri­schem Licht und Kaf­fee­häu­sern als Motiv. Ab 1894 wird man von Poin­til­lis­mus inspi­riert, wobei ein Bild aus Farb­tup­fern besteht und die­se, aus einer gewis­sen Ent­fer­nung betrach­tet, zu Gestal­ten und Objek­ten ver­schmel­zen. Die star­ke Leucht­kraft der Far­ben (1907 Lumi­nis­mus) und die Wir­kung von Licht und Schat­ten tre­ten in den Vor­der­grund und fol­gen dem Spät­werk von van Gogh. Mor­gen­aus­ritt aus dem Rijks­mu­se­um ist das Lieb­lings­bild der Hol­län­der aus der Abtei­lung Impressionismus.

  • Avant­gar­de (1910)

Die Avant­gar­de spal­te­ten den neu ein­ge­führ­ten künst­le­ri­schen Stil des hol­län­di­schen Impres­sio­nis­mus der Haa­ger und Ams­ter­da­mer Schu­le. Kubis­ti­sche For­men, expres­sio­nis­ti­sche Über­spit­zun­gen und Abs­trak­tio­nen ver­wan­del­ten die impres­sio­nis­ti­sche Land­schafts­ma­le­rei in eine Kunst­rich­tung, die sich von der Wie­der­ga­be der sicht­ba­ren Welt ver­ab­schie­de­te. 

Rund­gang Beginn im Erd­ge­schoss:

 Haa­ger Schule
A1:Pol­der, Wol­ken, Licht und Schat­ten, Wider­spie­ge­lung der feuch­ten Klimaauswirkungen
A2: zwei Bil­der von van Gogh (dunk­le Bil­der sei­ner frü­hen Pha­se – „Ich möch­te den Wald so malen, wie er riecht“; Bild mit gro­ßem Rah­men, der extra ange­fer­tigt wurde.
1.Stock:
1A3: Ams­ter­da­mer
Schu­le
Foto­gra­fi­sches Malen, Breit­ner „Sin­g­le­bü­cke“: Dienst­mäd­chen erschien den Erwer­bern unwür­dig aus­zu­stel­len, da es an ein Stra­ßen­mäd­chen erin­ner­te, dar­auf­hin über­mal­te Breit­ner es durch Pelz und Müt­ze, Breit­ner „Mäd­chen in rotem Kimo­no“ ist Iko­ne der Ams­ter­da­mer Schu­le des Impressionismus.
Wand am Saal­ein­gang: links Isaac Isra­els „Zwei Frau­en…“ (mit Hin­ter­grund, Bild­tie­fe), rechts Breit­ner „Zwei Frau­en im Schnee“ (Hin­ter­grund nur Schnee, locke­rer Pin­sel­strich). Bei­de Maler hat­ten eine Bezie­hung der „Hass­lie­be“, des­halb soll auf der Aus­stel­lung jemand unter die neben­ein­an­der gezeig­ten Bil­der ein Paar Box­hand­schu­he gehängt haben.
1A4: Strand, Meer, Frei­zeit; Der Gar­ten und van Gogh Wer­ke, van Looy „Juli“
1A5: Poin­til­lis­mus (von Brüs­sel beein­flusst), Ger­rit Dijs­sel­hof „Tul­pen­fel­der“ van Gogh nach­emp­fun­den, mehr kräf­ti­ge­re Far­ben (1905)
1A6: Lumi­nis­mus (rei­ne strah­len­de Far­ben) Pap­peln in Rot von Mon­dri­an nach des­sen Besuch bei Jan Slui­ters färb­te er sie Pap­peln in Rot.
1B5/6: Avant­gar­de, Spal­tung der Kunst­be­we­gung, rea­le Din­ge lösen sich auf.
Jan Slui­ters „Rad­fah­rer bei Laren“ mit Fuß­ball­feld; Pier Mon­dri­an „Wind­müh­le am Abend“ (angeb­lich Auf­trags­ar­beit, dezen­te Auf­lö­sung des Wol­ken­him­mels, „Ras­ter­auf­lö­sung des Müh­len­bilds; Mon­dri­an: „Ich male, was ich sehe: ‚Mus­ter‘ und male was ich füh­le bei der Ansicht der Landschaft“.

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112 Schloss Char­lot­ten­burg Aus­stel­lung Kolo­ni­al­zeit (04.07.23)

Ein Aus­flug zum Schloss Char­lot­ten­burg lohnt, sich nicht nur wegen des­sen Besich­ti­gung oder dem Besuch einer Aus­stel­lung er bie­tet auch einen Spa­zier­gang durch den Schloss­park und die Mög­lich­keit, mit dem Damp­fer von der Schloss­brü­cke aus zum Bahn­hof Fried­richstr. Zur­zeit ist im Ost­flü­gel vom Schloss die Aus­stel­lung „Schlös­ser. Preu­ßen. Kolo­ni­al“ noch bis zum 31. Okto­ber täg­lich außer diens­tags zu sehen. Sie hat schon vor der Eröff­nung für Streit gesorgt, ob ein Gemäl­de, da ein schwar­zes Kind, Schirm hal­tend im Schat­ten ste­hend, unge­fil­tert für ein Pla­kat über­nom­men wer­den darf. Es geht dar­um, ob Kunst­wer­ke aus Samm­lun­gen der Stif­tung Preu­ßi­sche Schlös­ser und Gär­ten in Ber­lin und Bran­den­burg benannt und prä­sen­tiert wer­den sol­len, um den damit ver­bun­de­nen Ras­sis­mus zu über­win­den. Da ja auch schon die Ver­wen­dung des Begriffs „Preu­ßen“ erör­tert, India­ner, die sich selbst so bezeich­nen, nicht so bezeich­net wer­den sol­len, stellt sich die Fra­ge, ob wir damit alle Begrif­fe, die vom Zeit­geist frü­he­rer Epo­chen geprägt wur­den, strei­chen sol­len, um Ras­sis­mus vor­zu­beu­gen. Ver­bot statt Auf­klä­rung ist schon jeher unwirk­sam gewe­sen. Dis­kri­mi­nie­rung und Ras­sen­hass ent­ge­gen­zu­tre­ten ist not­wen­dig, ein aus­ge­wo­ge­nes Maß zu finden.

Die Aus­stel­lung zeigt mit 67 Objek­ten am Bei­spiel von etwa 100 ver­sklav­ten Men­schen die Aus­wir­kun­gen des mit dem Kolo­nia­lis­mus ver­bun­de­nen Men­schen­han­dels. Gezeigt wird auch die Skulp­tur eines schwar­zen Later­nen­trä­gers vom alten Ber­li­ner Ordens­pa­lais, ver­sucht wird die Erstel­lung eines Lebens­laufs von schwar­zen Men­schen. Das Rei­ter­stand­bild vom Gro­ßen Kur­fürs­ten im Ehren­hof vor dem Schloss ist von schwarz­ro­ten Pfäh­len umstellt und in geleg­te Figu­ren umsäu­men den Sockel des Denk­mals. In der Aus­stel­lung lie­gen Papier und Blei­stift bereit, damit die Besucher*innen eige­ne Kom­men­ta­re abge­ben können.

Es soll­te sich auch so jeder sei­ne eige­ne Mei­nung zum Umgang mit Ras­sis­mus in die­sem Zusam­men­hang machen und über das Schick­sal des Sarot­ti Mohrs und des Zwar­ten Piets nach­den­ken. Mei­ne Jugend­spie­le „Cow­boys und India­ner“, die „Sarot­ti-Tafeln“ das Hir­ten­steak und den Zigeu­ner­ba­ron habe ich schon hin­ter mir gelas­sen. Bei Win­ne­tou tue ich mich noch schwer.

 

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111 Ate­lier von José Nue­vo (20.06.23)

Der spa­ni­sche Bidhau­er José Nue­vo leb­te und arbei­te­te von 1987 bis 2004 in Ber­lin gelebt und gear­bei­tet. 2004 zog er nach Salz­brunn (bei Beelitz) und spe­zia­li­sier­te auf Mate­ria­li­en wie Mar­mor, Bron­ze und Holz und ist ver­traut mit Edel­me­tal­len (Sil­ber, Gold) sowie den unter­schied­lichs­ten Mate­ria­li­en für Schmuck-Gestal­tung. Bei unse­rem Besuch in sei­nem Ate­lier wur­den wir am Zaun von einem sit­zen­den Zebra emp­fan­gen, dei­nem Lieb­lings­tier des Künst­lers. Nue­vo enga­gier­te sich bei der LaGa in Beelitz im künst­le­ri­schen Bereich und orga­ni­sier­te die dor­ti­gen Aus­stel­lun­gen. Wir lern­ten die Viel­falt sei­nes Schaf­fens ken­nen, das ihn zu immer neu­en Ideen und aus­ge­fal­le­nen Wer­ken bringt. Selbst eine als Aus­zeich­nung für Beelit­zer Flei­scher, die Cur­ry­würs­te selbst her­stel­len, setz­te er in Form einer Plas­tik um. Wir dan­ken für die genos­se­ne Gast­freund­schaft, die er auch bei man­chem klei­nen Fest für sein Dorf zeigt.

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110 Glin­dower Alpen II (13.06.23)

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109 Bork­hei­de Hans-Gra­de Muse­um Luft­fahrt (06.06.23)

Am 6. Juni besuch­ten wir das Hans Gra­de Muse­um in Bork­hei­de und erfuh­ren in einer Füh­rung durch den Ver­eins­vor­sit­zen­den Bur­ck­hard Bal­lin Ein­zel­hei­ten zum Muse­um und des­sen Namens­ge­ber. Hans Gra­de wur­de am 17.05.1879 in Kös­lin gebo­ren, stu­dier­te vier Jah­re an der TU Ber­lin. 1903 kon­stru­ier­te er sein ers­tes Motor­rad, 1908 ein Drei­de­cker-Flug­zeug in den Gra­de-Motor­wer­ken in Mag­de­burg. 1909 zog er nach Bork (dem heu­ti­gen Bork­hei­de) um. 1911 erfolg­te sein ers­ter Über­land­flug mit einer Rekord­hö­he von 1450 m. Das Hans-Gra­de-Muse­um befin­det sich auf einem der ältes­ten Flug­plät­ze Deutsch­lands (1909) in Bork. Hier wur­de 1912 die ers­te Post­be­för­de­rung mit einem Flug­zeug durch Gra­de-Flie­ger von Bork nach Brück aus­ge­führt. Die Lan­dung des aus­ge­stell­ten Pas­sa­gier­flug­zeus der Inter­flug (IL-18) am 16.11.1989 auf der nur 800 m lan­gen Lan­de­bahn (Gras­pis­te), sowie his­to­ri­sche Auf­zeich­nun­gen der Luft­fahr­ge­schich­te kön­nen in einem Video­film nach­er­lebt wer­den. Neben dem Flug­zeug­inne­ren kann auch ein Hub­schrau­ber besich­tigt wer­den. Viel­leicht sind auch die Modell­flug­zeug-Freun­de bei ihren Flü­gen zu beobachten.

Kontakt:
Hans Gra­de Gesell­schaft e.V.  Borkheide
Am Flugplatz
14822 Bork­hei­de Tele­fon: 0173 247296
Geöff­net Sams­tag und Sonn­tag 14 – 17 Uhr

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108 Pechü­le und Bar­denitz II (30.05.23)

Im 13. Jahr­hun­dert (1225) wur­de Pechü­le erst­mals erwähnt des­sen Name auf ein klei­nes Gewäs­ser (ähn­lich wie Bar­denitz) zurück­zu­füh­ren sein soll. In die­ser Zeit wur­de der Ort eben­so wie Bar­denitz durch Richard von Zerbst an das Zis­ter­zi­en­ser Klos­ter Zinna ver­kauft. Eine Beson­der­heit der Kir­che besteht dar­in, dass bis auf den Turm alle Bau­tei­le aus Back­stein errich­tet wur­den. Dies deu­tet auf die typi­sche Bau­wei­se der Zis­ter­zi­en­ser hin. In den ers­ten Bau­pha­se wur­de die Apsis, Chor, Ost­wand und Tei­le der Sei­ten­wän­de auf einem Fels­so­ckel errich­tet. Es folg­te das rest­li­che Schiff mit der West­wand. Ein pro­vi­so­ri­scher Bogen im unte­ren Teil des spä­ter voll­stän­dig aus Feld­stein errich­te­ten Turm 14. Jahr­hun­dert zeigt, dass die­ser schon in der 2. Bau­pha­se geplant war. Die unter­schied­li­chen Fens­ter­re­lik­te wei­sen auf eine Ver­grö­ße­rung (1799) die­ser hin. In der Kir­che befin­det sich eine Böh­mi­sche Tafel von 1360/70, mit einer Dar­stel­lung des Pas­si­ons­ge­schich­te. Die Farb­auf­stri­che bestan­den aus Sub­stan­zen, deren Bin­de­mit­tel aus einer Mischung von wäss­ri­gen und nicht wäss­ri­gen bestan­den (Tem­pe­ra). Der mit­tel­al­ter­li­che Schnitz­al­tar  (gegen 1470), der Tauf­stein (16. Jahr­hun­dert) und die Hoch­kan­zel (1630) ver­voll­stän­di­gen den außer­ge­wöhn­li­chen Schatz die­ser Kir­che. Die1960 frei­ge­leg­te spät­go­ti­sche Wand­ma­le­rei­en zei­gen den Hei­li­gen Chris­to­pho­rus und einen Kentauren.
Nach der Erstür­mung des Gip­fel vom nahe­ge­le­ge­nen  Kien­berg besorg­ten wir und noch im Wild-Hof­la­den in Bar­denitz (sehr zu emp­feh­len) k eini­ge Ergän­zungs-Lecke­rei­en für das Pick­nick auf dem zwei­ten Tages­gip­fel in einer Schutz­hüt­te abseits der Treu­en­brietz­e­ner Straße.

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107 Indus­trie­mu­se­um im Bran­den­burg (23.05.23)

1912 begann die Ära der Stahl­pro­duk­ti­on in der Stadt Bran­den­burg. auf einem rie­si­gen Gelän­de am Silo­ka­nal mit Ver­bin­dung den Was­ser­we­gen von Elbe, Havel und Oder.  Aus dem Groß­raum Ber­lin  wur­de Schrott, der sich als Roh­stoff  eig­ne­te, her­bei­ge­schafft. Das nach dem Eigen­tü­mer Rudolf Weber Walz­werk ging 1914 in Betrieb, wur­de nach dem Ers­ten Welt­krieg erwei­tert und bil­de­te eine wich­ti­ge Pro­duk­ti­ons­stät­te für die Rüs­tungs­in­dus­trie im Zwei­ten  Welt­krieg. Nach dem Ende des Krie­ges wur­de das Werk voll­stän­dig demon­tiert und das gesam­te Inven­tar der Walz­wer­ke in die Sowjet­uni­on geschafft.
Das neue Stahl­werk­ent­stand 1950 in einer rie­si­gen Hal­le am alten Stand­ort mit zwölf Sie­mens-Mar­tin-Öfen, die bis zu 1800 Grad Hit­ze ent­wi­ckel­ten. 1980 erzeug­te es mit über 1000 Beschäf­tig­ten über 2 Mio Ton­nen Stahl un 1 Mio Ton­nen Walz­werk­pro­duk­te. 1993 wur­de das Stahl­werk still­ge­legt, weil es unwirt­schaft­lich gewor­den war. Es ent­stand die Idee ein Indus­trie­mu­se­um zu instal­lie­ren, das den letz­ten Hoch­ofen in einem Teil der Hal­le für die Nach­welt erhielt. 
In einer drin­gend zu emp­feh­len­den Füh­rung ver­setz­te uns ein ehe­ma­li­ger Werks­an­ge­hö­ri­ger, Maik Bartel, in das ver­gan­ge­ne Sze­na­rio der Produktion.

Maik Bartel, ein ehe­ma­li­ger Werks­an­ge­hö­ri­ger, ver­setz­te uns in einer drin­gend zu emp­feh­len­den Füh­rung, in das ver­gan­ge­ne Sze­na­rio der Stahl­pro­duk­ti­on. Über­wäl­tigt von den Dimen­sio­nen der Maschi­nen, Öfen und ande­ren Objek­ten in der rie­si­gen Hal­le, schien es uns, als wären wir in eine Pro­duk­ti­ons­pau­se gera­ten. Über eine Stahl­trep­pe gelang­ten wir zu einem Ver­bin­dungs­weg im obe­ren Teil der Hal­le und sahen zwei rie­si­ge, jeweils zwölf Ton­nen schwe­ren Haken, an einer Ket­te hän­gend, die dar­auf war­te­ten, in die seit­li­chen Hal­te­run­gen eines gigan­ti­schen Top­fes mit 120 Ton­nen geschmol­ze­nem Eisen­schrott ein­ge­klinkt zu wer­den. Vom Kran wur­den der Rie­sen­topf ange­ho­ben und zum Abfül­len über die auf einem Güter­wag­gon bereit­ste­hen­den Gefä­ße geho­ben. Ins­ge­samt etwa 180 Ton­nen Gewicht berei­te­ten dem Kran kei­ne Mühe. Ein Blick in die Schmelz­kam­mer des nun­mehr seit Jahr­zehn­ten erkal­te­ten “Obero­fens” zeig­te sei­ne immensen Aus­ma­ße. Dort wur­de das Roh­ei­sen ein­ge­füllt. Im “Unter­ofen” wur­de über Tau­send Grad hei­ßen Luft­er­zeugt, die durch Koh­le­ver­bren­nung ent­stand. So konn­te das Roh­ei­sen in den Schmelz­öfen geschmol­zen wer­den. „Jeder Stahl ist anders“ erklär­te Maik, „weil unter­schied­li­che Zusatz­stof­fe hin­zu­ge­fügt werden.“ Das Muse­um hat aber noch mehr als die Stahl­er­zeu­gung zu bie­ten: In einer “Bren­n­ab­or Aus­stel­lung” geben sich sel­te­ne Old­ti­mer ein Stell­dich­ein. Eine Schmie­de, ein Foto­la­bor, eine klei­ne Stahl­kunst­aus­stel­lung, hier her­ge­stell­te Pro­duk­te für den täg­li­chen Gebrauch und vie­les mehr ver­län­ger­ten den Muse­ums­be­such. Die zwei Stun­den ver­gin­gen wie im Flu­ge. Kurz vor Über­schrei­ten der abso­lu­ten Schmerz­gren­ze, die unser Hun­ger­ge­fühl nach 12 Uhr erreich­te  und die noch durch den Aus­hang durch der ehe­ma­li­ge Spei­se­kar­te der Betriebs­kan­ti­ne gestei­gert wur­de, mach­ten wir uns auf den Weg über Kirch­mö­ser zum sehr emp­feh­lens­wer­ten Gast­haus am See in Mal­ge. Den Weg fin­den Navi­ex­per­ten, auch wenn sie drei­mal die glei­che Stel­le passieren.  Fazit: Ein loh­nen­der Besuch für Jung und Alt,  Füh­rung durch Maik statt Audio­gui­de, viel Zeit und Not­ver­pfle­gung mitnehmen!

Indus­trie­mu­se­um Bran­den­burg, August-Sonn­tag Str. 5, 14770 Bran­den­burg (10 ‑16 Uhr), mon­tags geschlossen
Wegen Abriss der Brü­cke (B1/B 102) zur Zeit die Umlei­tung über die Spit­tastr. nutzen!!!

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106 Der Stern von Pots­dam 16.05.23)

Unweit vom Stern Cen­ter befin­det sich der Mit­tel­punkt des Weges­terns, der mit dem 1730 von König Fried­rich Wil­helm I erbau­ten Jagd­schloss gleich­zei­tig der Treff­punkt aller betei­lig­ten Jagd­ge­sell­schaf­ten  nach der Par­force­jagd war. Vom Mit­tel­punkt des Sterns aus füh­ren 16 Wege (Gestel­le) stern­för­mig in das Jagd­ge­biet. Die Namen der his­to­ri­schen Gestel­le fin­den Sie auf der Bron­ze­pla­ket­te in der Platz­mit­te wur­de einer der Wege aus jagd­tak­ti­schen Grün­den ver­las­sen, fan­den die “ver­irr­ten” Jäger immer einen der Wege, indem sie in eine belie­bi­ge Rich­tung gin­gen. Folg­ten sie dann dem Weg in der kor­rek­ten Him­mels­rich­tung, gelang­ten sie immer zum Mit­tel­punkt des Sterns. Ein Gestell führt zum bau­fäl­li­gen ehe­ma­li­gen Eli­sa­beth Sana­to­ri­um, das auf­wen­dig in einen Mehr­ge­ne­ra­tio­nen Cam­pus (PD1) umge­wan­delt wer­den soll. zurück am Stern fan­den wir noch eini­ge Gestel­le begeh­bar. Durch die Neu­bau­ten feh­len man­che Wege oder ver­lie­ren sich in einer asphal­tier­ten Straße.

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105 Fuß­ball­golf in Wie­sen­burg (07.05.23)

Im Schloss­park von Wie­sen­burg kann man in der Nähe des Bahn­hof neben dem “nor­ma­len” Golf  auch Fuß­ball­golf oder Fris­bee-Golf spie­len. Lei­der ist das Café geschlos­sen und  die Aus­lei­he für die Sport­ge­rä­te im Bahn­hof Wie­sen­burg nur pro­vi­so­risch besetzt. Wir hat­ten unse­re Fuß­bäl­le und Golf-Fris­bees mit­ge­bracht, erhiel­ten eine A6-Kar­te mit den 9 Fuß­ball-Bah­nen und das 6‑Loch Disc-Golf. Erklä­run­gen gab es kei­ne, wir haben trotz red­li­cher Bemü­hung die ein­zel­ner Bah­nen für die drei Spiel­ar­ten (Golf, Fris­bee und Fuß­ball), die zudem noch inein­an­der ver­lau­fen iden­ti­fi­zie­ren kön­nen und gabe nach einer Zeit auf. Der­weil loch­ten ande­re Gäs­te ihre Golf­bäl­le in die wesent­lich grö­ße­ren Fuß­ball­lö­cher ein udn waren ob ihrer Treff­si­cher­heit zufrie­den. So spar­ten wir uns die Gebühr von über 20 €, die uns auch sehr hoch erschien und stärk­ten uns den­noch mit einem her­vor­ra­gen­den Pick­nick im Schlosspark.

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104 Pots­dam Walk of Modern Art (18.04.23)

Walk of Modern Art in Potsdam
Die­ses Pots­da­mer Skulp­tu­ren­pfad wur­de 2018 und 2019 durch zwei wei­te­re Wer­ke erwei­tert, so dass nun neun Kunst­ob­jek­te zwi­schen dem Hans-Otto-Thea­ter und dem Alten Markt auf einem Kunst­wan­der­weg zu sehen sind. Mehr Infos über www.potsdam.de/modernart

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103 Schloss Wie­pers­dorf und Burg­rui­ne Bär­wal­de (11.04.23)

Ein Aus­flug nicht nur für Kunst­in­ter­es­sier­te führ­te uns nach Wie­pers­dorf in der Gemein­de Nie­de­rer Flä­ming, süd­öst­lich von Jüter­bog. Das dor­ti­ge Schloss ist eine Oase für auf­stre­ben­de Künstler/innen der Bil­den­den Kunst, Musik und vor allem der Lite­ra­tur aus aller Welt. Nach einer wech­sel­vol­len Geschich­te (Wohn­sitz von Achim und Bet­ti­na von Arnim, dem bedeu­ten­den Dich­ter­paar der Roman­tik, ehe­ma­li­ges DDR-Künst­ler­heim, seit 2006 Künst­ler­haus unter der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz und seit 2019 als Kul­tur­stif­tung des Lan­des Bran­den­burg) hat es eine lan­ge Tra­di­ti­on als Ort des geis­ti­gen Aus­tau­sches. Letz­te­re ver­gibt Sti­pen­di­en an ein­zel­ne Künstler/innen und Wissenschaftler/innen für jeweils drei Mona­te, die kos­ten­lo­se Unter­brin­gung und Ver­pfle­gung beinhalten.

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Am Sonn­tag, den 7. Mai fin­det dort an his­to­ri­scher Stel­le das Früh­lings­fest statt, mit Lesun­gen, Aus­stel­lun­gen, Offe­nen Ate­liers und einem digi­ta­len Rund­gang mit zehn Sta­tio­nen durch den wun­der­schö­nen Park. Pro­duk­te aus der Regi­on und das Café erfül­len nicht nur kuli­na­ri­sche Wünsche.
Kon­takt: Kul­tur­stif­tung Schloss Wiepersdorf
Bet­ti­na-von-Arnim-Stra­ße 13   14913 Wie­pers­dorf   Fon 033746 699–0   web: www.schloss-wiepersdorf.de

Ein Abste­cher zur Rui­ne der ehe­ma­li­gen Was­ser­burg aus dem 13. Jahr­hun­dert in Bär­wal­de lohnt sich. Ein­fach die L 714 Rich­tung Kos­sin fah­ren, dann die L713 über­que­ren und in Bär­wal­de nach rechts in die Dorf­str. abbie­gen und bis zum Ende der Dorf­stra­ße (Num­mer 19) wei­ter­fah­ren. Die Burg­rui­ne mit Pick­nick­tisch liegt auf der rech­ten Seite.

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102 Tech­nik Muse­um Ber­lin (28.03.23)

Auf dem Are­al des ehe­ma­li­gen Anhal­ter Güter­bahn­hofs in Ber­lin Kreuz­berg­wur­de das Muse­um 1983 eröff­net. Über sei­nem Ein­gang ruht sich der letz­te Rosi­nen­bom­ber von den anstren­gen­den Ein­sät­zen wäh­ren der Blo­cka­de der Stadt Ber­lin 1948/49 aus und lädt zum Besuch der vie­len ein­zel­nen Aus­stel­lun­gen ein. Von der Schiff­fahrt und Raum­fahrt bis zu Bier­her­stel­lung und Schmuck­pro­duk­ti­on wer­den Old­ti­mer, alte Eisen­bahn­wa­gen und Motor­rä­der gezeigt. Im Sci­ence Cen­ter Spec­trum kann jeder an inter­ak­ti­ven Expe­ri­men­tier­sta­tio­nen zu The­men wie Strom, Akus­tik und ande­ren phy­si­ka­li­schen Berei­chen sei­ne Erfah­run­gen sammeln.

Kon­takt:         Treb­bi­ner Stra­ße 9, 10963 Berlin
                       Fon 030 / 90 254–0
                      www.technikmuseum.berlin

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101a Zum Elek­tro­schrott­künst­ler Bat­man in Schlie­ben (21.03.23)

Muhar­rem Bat­man kam als Vier­zehn­jäh­ri­ger aus Istan­bul 1979 nach Ber­lin und staun­te dar­über, was die Mensch­heit dort, wie vie­ler­orts, alles an Müll, beson­ders “Elek­tro­schrott” weg­schmeißt. So befand er, “Elek­tro­nik ist mein Müll” und schwänz­te als Kind immer öfter die Schu­le, um lie­ber auf Schrott­plät­zen und im Müll nach Elek­tro­schrott zu suchen. Er ver­ließ nach der sieb­ten Klas­se die Schu­le ab und begann eine Aus­bil­dung als Schlos­ser. Er hat­te schnell gelernt Com­pu­ter, Unter­hal­tungs­elek­tro­nik und vie­le wei­te­re elek­tri­sche Gerä­te zu repa­rie­ren und zu ver­kau­fen. 2004 kam ihm die Idee, aus Elek­tro­schrott Kunst­wer­ke zu schaf­fen, denn Muhar­rem war zur Über­zeu­gung gekom­men, dass er über die Kunst auch ande­re Men­schen errei­chen kann als Kun­den in sei­nem Laden in Neu­kölln, den die dama­li­ge Neu­köll­ner Bür­ger­meis­te­rin, Frau Fran­zis­ka Gif­fey, als den „schöns­ten im Kiez“ emp­fand. Die Begrif­fe „Upcy­cling“ und „Re-Use“ (gebrauch­te Gegen­stän­de in neue Pro­duk­te ver­wan­deln und so wie­der­ver­wen­den) wur­den für ihn das zen­tra­le The­ma. Nach 18 Jah­ren muss­te er 2019 den „Reu­se Laden“ in der Herr­mann­str. 211 wegen der hohen Mie­te auf­ge­ben und zog nach Schlie­ben in Bran­den­burg. Seit 2021 kommt der Neu­köll­ner Recy­cling-Pio­nier­z­wei­mal wöchent­lich mit sei­nem Repa­ra­tur­dienst in den Re-Use Super­s­to­re in der 3. Eta­ge des Kar­stadt Kauf­hau­ses Herr­mann­platz. Bei unse­rem Besuch in Schlie­ben tausch­ten wir Ideen zum Bau einer Plas­tik aus gesam­mel­ten Müll aus. Dabei schlug er außer­dem vor, den „schreck­lichs­ten Weih­nachts­baum“ der Welt zu schaf­fen. Außer­dem sag­te er sei­ne Teil­nah­me an der Müll­sam­mel­ak­ti­on am 25. März in Michen­dorf zu. Dabei haben wir mit der Bür­ger­meis­te­rin und Frau Ziehl unse­re Ideen kurz gemein­sam vorgetragen.

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101b Schloss Lilll­li­put in Naun­dorf bei Schlie­ben (21.03.23)

Schloss Lilll­li­put (mit vier l) liegt unweit von Schlie­ben im Dorf Naun­dorf an der B 87 im Land­kreis Elbe-Els­ter. Von Schlie­ben aus, auf der lin­ken Sei­te, direkt hin­ter dem Restau­rant am Wal­des­rand. Eine Fas­sa­de aus jeg­li­chem denk­ba­ren Schrott, in der sich unzäh­li­ge Kunst­wer­ke anein­an­der­rei­hen, ent­deckt jeder Besu­cher immer wie­der etwas Neu­es zu schmun­zeln, wun­dern oder nach­den­ken. Dahin­ter wohnt der Schloss­herr Stef­fen Modrach mit­ten in einer aus Mil­lio­nen von Ein­zel­tei­len zusam­men­ge­setz­ten Fan­ta­sie­welt. Er wohn­te zwei Jah­re in der Grü­nen Zita­del­le von Mag­de­burg dem letz­ten Pro­jekt von Frie­dens­reich Hun­dert­was­ser und dach­te sich im Jahr 2000: „Was mein Vor­bild kann, kann ich auch. … nichts bleibt, wie es ist, nichts ist irgend­wie fer­tig.“ Ger­ne führt der Schloss­herr Besu­cher nach tele­fo­ni­scher Anmel­dung durch sein inspi­rie­ren­des Reich.

Kon­takt:      Schloss Lilll­li­put  Schloss­herr Stef­fen Modrach
                        Dorf­str. 49, 04936 Ficht­wald OT Naundorf
                        Fon: 03561 89436
                        www.steffen-modrach.de (nur nach Voranmeldung)

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100 Neue Natio­nal­ga­le­rie (14.03.23)

Die Neue Natio­nal­ga­le­rie zeigt in einer ortspe­zi­fi­sche Instal­la­ti­on der Künst­le­rin Moni­ca Bon­vici­ni mit dem Titel “I doY­ou  die den Besucher*innen unge­wohn­te Per­spek­ti­ven eröff­nen soll. Der iko­ni­sche Muse­ums­raum von Mies van der Rohe  wird dadurch zu einem stark kör­per­lich erfahr­ba­ren Refle­xi­ons­raum über den Aus­druck männ­li­cher Macht von Archi­tek­tur: Der Ein­gang ist mit einer Wand ver­stellt, die an das hohe Dach lehnt.  Das begeh­ba­res Podest im Innen­raum zeigt die auf Wei­te und Trans­pa­renz aus­ge­rich­te­te Aus­stel­lungs­hal­le in einer neu­en Per­spek­ti­ve von einem erhöh­ten Stand­punkt aus. Die Besucher*innen kön­nen auch inter­agie­rend die Ina­tal­la­tio­nen erle­ben:  Benutz­ba­ren „Chain Swings“ (2022), jeweils für zwei Per­so­nen kon­zi­pier­te Schau­keln, die durch ihre Mate­ria­li­tät aus Stahl und Ket­ten eine visu­el­le Ver­bin­dung zu sub­ver­si­ven Hand­lun­gen und Räu­men her­stel­len. Die Aus­stel­lung ist bis zum 30.April 2023 geöff­net. An jedem ers­ten Sonn­tag im Monat ist der Ein­tritt frei. Die Ver­öf­fent­li­chung der Bil­der der Gale­rie wur­den von der Pres­se­ab­tei­lung des smb auf die­ser Web­site erlaubt. Ein Down­load ist strafbar.

Ein wenig Ver­wun­de­rung mach­te sich bei uns breit: Instal­la­tio­nen haben halt ihren eige­nen Kunst­cha­rak­ter. Die 8 € Ein­tritt pro Peron hät­ten auch für ein Fass Bier gereicht. Die Hän­ge­mat­ten zu aus­nüch­tern vom Kul­tur­schock. Zumin­dest kam eine inter­es­san­te Foto­ga­le­rie zu Stande. zurück zur Auswahl

099 Bar­be­ri­ni “Son­ne. Quel­le des Lichts in der Kunst” (06.03.23)

Es emp­fiehlt sich die Aus­stel­lung in der chro­no­lo­gi­schen Rei­hen­fol­ge, am bes­ten mit einem Audio­gui­de (Smart­phone und Bar­be­ri­ni App) zu genie­ßen. Start ist im Erd­ge­schoss. Im Nach­hin­ein kann mit der App auch noch zu Hau­se unter Hin­zu­zie­hung des Aus­stel­lungs­ka­ta­log die Aus­stel­lung erneut erle­ben oder Inter­es­sen­ten einen Ein­druck ver­mit­teln. Für Besu­cher ohne Jah­res­kar­te ist ein Ter­min im Zeit­fens­ter nötig.

Über­sicht der The­men­ge­bie­te in der Rei­hen­fol­ge des Audio­gui­des (frei nach der Pres­se­er­klä­rung der Bar­ber­inis vom23. Febru­ar 2023):

I Der unbe­sieg­te Gott. Personifikation

Ver­kör­pe­rung der Son­ne durch Heli­os und Apol­lon, Sol invic­tus, der unbe­sieg­te Gott im Römi­schen Reich. Glanz des Son­nen­got­tes und sei­ne tri­um­pha­len Fahr­ten im Son­nen­wa­gen im Glanz der Sonne.

II Sturz der Him­mels­stür­mer. Mythos

Über­schrei­ten der Gren­zen der kos­mi­schen Ord­nung durch mensch­li­ches Han­deln. Unbe­son­nen­heit und Selbst­über­schät­zung im jugend­li­chen Über­mut, Sturz von Phae­ton und Ika­rus, wel­che die gött­li­che Macht der Son­ne herausforderten.

III Ent­thro­nung. Bibli­sche Deutung

Son­ne ist ein von Gott geschaf­fe­nes Ele­ment, das Tages­licht und Jah­res­zei­ten bringt, Ent­mach­tung der Son­ne als ein Gott, der die kos­mi­sche Ord­nung verkörpert.

IV Die Macht des Gestirns. Esoterik

Son­ne als einer der sie­ben Pla­ne­ten nach Vor­stel­lung von Aris­to­te­les, als Pla­ne­ten­kin­der prä­gen sie den Cha­rak­ter der in ihrem Zei­chen Gebo­re­nen (heu­te Stern­zei­chen). Trupf­kar­te im Ägyp­ti­schen Tarock Katen­spiel, figür­lich als Mensch oder Son­nen­ge­sicht. Bei den Alchi­mis­ten ist die Son­nen­en­er­gie för­der­lich bei der Suche nach dem Stein der Wei­sen und bei der Her­stel­lung von Gold.

V Die Son­ne im Blick. Mensch und Kosmos

Die Wir­kung der Son­ne lässt die Men­schen sich als Teil des „Welt­gan­zen“ emp­fin­den. Sie reagie­ren auf die Ener­gie mit Ges­ten oder Bli­cken zur Son­ne, die als Sym­bol für die Prä­senz des Gött­li­chen steht. Räu­me wer­den durch Gelb­farb­tö­ne domi­niert, wel­che auf die Ganz­heit­lich­keit der kör­per­li­chen Erfah­rung Ein­fluss nehmen.

VI Der Blick in den Him­mel. Astronomie

Auf­merk­sa­me Astro­no­men beob­ach­te­ten seit jeher die Son­ne als Him­mels­kör­per, stell­te Regel­mä­ßig­kei­ten im Jah­res­ab­lauf fest und man­che Abwei­chun­gen (Son­nen­fins­ter­nis, Son­nen­fle­cke). Durch die stän­dig ver­bes­ser­ten Tele­sko­pe kann die Dyna­mik der Son­nen­ober­flä­che foto­gra­fisch doku­men­tiert wer­den und erzeu­gen manch­mal einen magi­schen Ein­druck von der Son­ne, wie man es frü­her nicht haben konnte.

VII Die Son­ne sehen. Landschaften

Erst ab Beginn des 17. Jahr­hun­derts beschäf­tig­ten sich die Maler mit der Leucht­kraft der Son­ne und den spek­ta­ku­lä­ren Farb­ef­fek­ten bei Son­nen­auf­gang und ‑unter­gang. Die Son­ne wur­de als prä­gen­des Bild­ele­ment emp­fun­den und mit der per­sön­li­chen Wahr­neh­mung dar­ge­stellt. Es ent­stan­den idea­li­sier­te Dar­stel­lun­gen derLandschaft.

VIII Inten­si­ve Strahl­kraft. Farbe

Mit dem freie­ren Ein­satz von Far­ben ver­än­der­te sich nach 1900 die Inten­si­tät der Land­schafts­ge­mäl­de durch über­stei­ger­te Farb­ef­fek­te. Abs­trak­te Gemäl­de zeig­ten die Son­ne in Form von Krei­sen (1930). Die Pop-Art  benutz­te die Son­ne in Ableh­nung jeg­li­cher spi­ri­tu­el­len Bedeu­tung als iro­ni­sches aber ästhe­ti­sches effekt­vol­les Gestaltungsmittel.

Die Fotos der Gale­rie wur­den uns vom Muse­um Bar­be­ri­ni Pots­dam zur Ver­öf­fent­li­chung zur Ver­fü­gung gestellt. Der Kunst­ver­ein Michen­dorf e.V. bedankt sich herzlich.

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098 100 Jah­re Nos­fe­ra­tu in der Samm­lung Scharf-Gers­ten­berg (28.02.23)

Der Film von Fried­rich Mur­nau “Nos­fe­ra­tu  — Eine Sym­pho­nie des Grau­ens” wur­de 1922 im Mar­mor­saal des Zoo­lo­gi­schen Gar­tens erst­mals gezeigt. Die Aus­stel­lung  „Phan­to­me der Nacht — 100 Jah­re Nos­fe­ra­tu“ in der Samm­lung Scharf-Gers­ten­berg stellt die Bezie­hung die­ser Iko­ne des deut­schen Stumm­films zur bil­den­den Kunst dar. Der Begrün­der des “Sur­rea­lis­mus”, André Bre­ton, bezeich­ne­te den Film „Nos­fe­ra­tu“ als ein sur­rea­lis­ti­sches Schlüs­sel­werk. Die­ser lehnt sich an kunst­his­to­ri­sche Vor­bil­der an. In den Ent­wür­fen zur Aus­stat­tung befin­den sich Moti­ve, die an  Fran­cis­co de Goya, an die deut­sche Roman­tik oder an die phan­tas­ti­sche Kunst und Lite­ra­tur des frü­hen 20. Jahr­hun­derts erin­nern. Auch Cas­par David Fried­rich stand wohl Pate. Die Aus­stel­lung mit Künst­le­rin­nen wie Alex­an­dra Bircken, Loui­se Law­ler und Tra­cy Moff­att zei­gen einen Blick auf die Aus­wir­kun­gen „Nos­fe­ra­tus“ im Bereich der zeit­ge­nös­si­schen Kunst. 

 

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097 Bota­ni­scher Gar­ten Ber­lin  (21.02.23)

Der Bota­ni­sche Gar­ten im ber­lin-Ste­glitz zeigt auf einer Flä­che von 43 Hekt­ar etwa 20.000 Pflan­zen­ar­ten. Er gehört damit nicht nur zu den größ­ten bota­ni­schen Gär­ten der Welt, son­dern auch zu den arten­reichs­ten. Die­se grü­ne Oase in der Groß­stadt wird von Ber­li­nern und Tou­ris­ten gern zu jeder Jah­res­zeit besucht. Von 1897 bis 1910 nach Plä­nen des Archi­tek­ten Alfred Koer­ner und unter Lei­tung des Gar­ten­di­rek­tors Adolf Eng­ler ange­legt und mit dem Ziel eröff­net, Besu­chern eine wis­sen­schaft­li­che Lebend­samm­lung zugäng­lich zu machen. Es ste­hen 15 Gewächs­häu­ser auf dem Gelän­de, die die Pflan­zen­welt der Tro­pen und Sub­tro­pen zei­gen. Beson­ders sehens­wert ist das 1907 errich­te­te, 25 Meter hohe und eine Flä­che von rund 1700 Qua­drat­me­tern über­da­chen­de Gro­ße Tro­pen­haus — eines der größ­ten der Welt und expo­nier­tes Bei­spiel für die Glas-Stahl-Archi­tek­tur des 19. Jahr­hun­derts. es wur­de 1968 nach der Zer­stö­rung im Zwei­ten Welt­krieg wie­der neu ver­glast um mit einer enor­men Kli­ma­an­la­ge aus­ge­stat­tet. Im Vic­to­ria-Regia Haus mit Was­ser­be­cken und Sumpf­land­schaft ist eine wei­te­res High­light. Dort blüht nur eine ein­zi­ge Nacht lang die namens­ge­ben­de Riesen-Seerose.

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096 Hum­boldt Forum Son­der­aus­stel­lung “Nach der Natur” (13.02.23)

Die kos­ten­lo­se Son­der­aus­stel­lung im Hum­boldt Forum (Am Schloss­platz) zeigt im 1. Stock die Eröff­nungs­aus­stel­lung des Hum­boldt Labors. Die­se beschäf­tigt sich mit dem Zusam­men­hang von Kli­ma­wan­del, Arten­ster­ben und der Kri­se der Demo­kra­tie: Die Kri­se der Natur ist eng ver­floch­ten mit gesell­schaft­li­chen Kri­sen. “Auch das libe­ra­le Gesell­schafts­mo­dell mit sei­nen Wohl­stands- und Fort­schritts­ver­spre­chen hat gewal­ti­ge Ver­än­de­run­gen von Mensch-Umwelt-Sys­te­men ver­ur­sacht. Und es hat erheb­li­che Ungleich­hei­ten zur Fol­ge – sowohl inner­halb von Gesell­schaf­ten als auch zwi­schen Staa­ten. Die Aus­stel­lung ver­sam­melt in Form einer moder­nen Wun­der­kam­mer eine gro­ße Band­brei­te an For­schungs­an­sät­zen zu die­sen und wei­te­ren aktu­el­len Fra­ge­stel­lun­gen und setzt sie in Bezie­hung zu Posi­tio­nen aus der Wis­sen­schafts­ge­schich­te.” (Pres­se­text des Hum­boldt Labors) Lei­der waren kei­ne Foto­auf­nah­men gestat­tet, so dass wir kei­ne Gale­rie zei­gen kön­nen. Wir ver­su­chen dass uns die Pres­se­stel­le Fotos zur Ver­öf­fent­li­chung stellt. So blei­ben bis­her nur Außen­auf­nah­men übrig.

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095 Spio­na­ge Muse­um (31.01.23)

Das Spio­na­ge­mu­se­um in Ber­lin  (Leip­zi­ger Platz 9) zeigt mit moderns­ter Tech­nik die Geschich­te des zweit­äl­tes­ten Gewer­bes der Welt: Der Spio­na­ge! Das Muse­um bie­tet  nicht nur einen ein­zig­ar­ti­gen Über­blick der Geschich­te der Spio­na­ge, son­dern lässt vor allem Kin­dern viel zu ent­de­cken, und  zu ler­nen gibt! Spä­her, Spit­zel, Agen­ten, Kodie­rer und Täu­scher gehö­ren zu den ältes­ten Beru­fen der Welt. Da Ber­lin  die Haupt­stadt der Spio­ne ist, hat das Muse­um eine beson­de­re Berech­ti­gung am geschichts­träch­ti­gen Pots­da­mer Platz beher­bergt zu sein. Sel­te­ne Objek­te wie Hit­lers Chif­frier­ma­schi­ne „Enig­ma“, Spi­on-Aus­rüs­tun­gen wie BH-Kame­ras, Wan­zen im Leder­schuh, Pis­to­len im Hand­schuh, Regen­schir­me mit Gift­pfeil sind neben Ori­gi­nal-Requi­si­ten aus den James Bond-Fil­men zu sehen. Ein High­light ist die Simu­la­ti­on in einem durch Laser geschütz­ten Raum, den es zu durch­que­ren gilt. Außer­dem kann man viel über die Qua­li­tät von Pass­wör­tern spie­le­risch erfah­ren und die eige­nen ob ihrer Sicher­heit testen.

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094 Street­Art Muse­um und Kon­zert im Pierre Bou­lez Saal (24.01.23)

Das Street­Art­Mu­se­um in Ber­lin (Bülow­str. 7)
ist seit 2017 geöff­net. Statt alter Meis­ter wird hier moder­ne, zeit­ge­nös­si­sche Kunst gezeigt,  vor allem Street Art. Das Niveau der Gemäl­de und Skulp­tu­ren ist aus­ge­spro­chen hoch. Wer Street Art liebt, der wird von die­sem Muse­um begeis­tert sein!

Der Pierre Bou­lez Saal in Ber­lin (Fran­zö­si­sche Str. 33d)
bie­tet durch sei­ne ellip­ti­sche Form eine direk­te Begeg­nung zwi­schen Künst­le­rin­nen und Künst­lern und dem Publi­kum – die Tren­nung zwi­schen Büh­ne und Zuschau­er­raum ist hier auf­ge­ho­ben. Er dient nicht nur für ers­te öffent­li­che Auf­trit­te von stu­die­ren­den Künst­lern der  der Baren­bo­im-Said Aka­de­mie, son­dern berei­chert das Ber­li­ner Musik­le­ben mit einem hoch­ka­rä­ti­gen Pro­gramm von etwa 150 Ver­an­stal­tun­gen pro Jahr. Nach der Zer­stö­rung im Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Gebäu­de, als Maga­zin für die Kulis­sen der Staats­oper Unter den Lin­den im neo­klas­si­zis­ti­schen Stil neu errich­tet. Die­se Funk­ti­on erfüll­te der Bau von Anfang der 1950er Jah­re bis 2010. Er wur­de auf Initia­ti­ve von Dani­el Baren­bo­im zu einem Ver­an­stal­tungs­ort umge­baut, der über eine her­vor­ra­gen­de Akus­tik verfügt.

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093 Bar­be­ri­ni Aus­stel­lung Sur­rea­lis­mus und Magie (16.01.23)

Der fran­zö­si­sche Schrift­stel­ler André Bre­ton begrün­de­te 1924 mit sei­nem Mani­fest des Sur­rea­lis­mus eine neue lite­ra­ri­sche und künst­le­ri­sche Strö­mung, die bald zur füh­ren­den inter­na­tio­na­len Avant­gar­de avan­cier­te. Dabei stand die Hin­wen­dung zur Welt des Traums, des Unbe­wuss­ten und des Irra­tio­na­len im Vor­der­grund. Die Künst­le­rin­nen und Künst­ler lie­ßen sich von Zau­ber der Magie ein­neh­men. Sie benutz­ten Sym­bo­le des Okkul­tis­mus und pfleg­ten das Selbst­bild eines Magi­ers, Sehers und Alchemisten. 

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