Unweit von dem neuen Ort Wildenbruch stießen sie auf großflächige und sehr fruchtbare Wiesen, die…

20 Horst wird Maler

Der rote Adler führte die beiden zu einem weiteren nahgelegenen Ort, der kaum als geeigneter Platz zum Niederlassen schien. Dafür bot er eine Idylle fast unberührter Natur. Ein kleiner See, umgeben von alten Bäumen, üppigen Sträuchern und Schilf. Dort angekommen stellten die beiden Riesen fest, dass sie nicht allein waren. Eine uralte Frau saß am Ufer des Sees und malte. Sie erschrak nicht beim Anblick der beiden sondern wirkte eher erfreut. „Ich bin die Frau vom Maler Wilhelm und heiße Iris“, erklärte sie. „Mein Mann Wilhelm hatte sich immer einen Sohn von mir gewünscht, der sein Werk weiterführten würde, doch ich konnte ihm keinen schenken. Als er verstarb, versuchte ich mit all den Materialien, die er hinterließ, seine Ideen in Bilder umzusetzen, merkte aber bald, dass es mir nicht so recht gelang.“ Horst war angetan, von dem Bild, welches die Frau gerade gemalt hatte. Sie bot ihm an, ihm zu helfen alles zum Malen bereitzustellen, damit er versuchen könne, Stimmungen, Gefühle in Bildern wiederzugeben. Sie war davon überzeugt, dass jeder ein Künstler sein könne. Sie hatte schon vieles ausprobiert, war aber nie der Meinung, dass es Wilhelm gefallen hätte. Er, damit schaute sie Horst tief in die Augen, wäre wohl der Sohn, den sich Wilhelm gewünscht hatte. Er wäre dann Wilhelms Horst. Dieser zögerte nicht lange und willigte ein das Malen zu lernen. „Das musst Du selbst herausfinden“, bestimmte Iris und löste sich wie ein Geist in Luft auf hinterließ aber alle Utensilien zum Malen. Horst nannte den See „Iris See“ und den Ort „“Wilhelmshorst“. So zog Mich alleine weiter, und Horst wurde zu einem guten Maler, der seine Gefühle zu Mensch und Natur fortan nicht allein in Worte kleidete, sondern dies auch in seinen Bildern aufleben ließ.
