Skip to content
kontakt(at)kunstverein-michendorf.de

3. Kapi­tel Das Unwetter

Kapi­tel 3  Das Unwetter 

Ein glei­ßen­der Blitz durch­bricht den stock­dunk­len Him­mel im Tal. Sekun­den spä­ter reißt ein ohren­be­täu­ben­der Knall selbst den tiefs­ten Schlä­fer aus den Träu­men. Auch an den sechs Rie­sen geht die­ses Natur­schau­spiel nicht spur­los vor­bei. Sie, die kei­ne Fein­de auf der Erde fürch­te­ten, hat­ten doch nur vor den Zei­chen aus dem Him­mel Respekt, denn dort ver­mu­te­ten sie eine Macht, die über ihnen steht.

Der Rie­se „Wild“ äußert sich als Ers­ter: „Das ist ein sehr schlech­tes Zei­chen, wer von uns hat hier Unrecht getan und es zu wild getrieben?“

Der Rie­se „Lang“ ant­wor­tet: „Es muss ein sehr schlim­mes Ver­bre­chen sein, dem wohl mit Sicher­heit eine lan­ge Stra­fe fol­gen wird.“

Der Rie­se, „Mich“, erwi­dert: „Mich geht das nichts an, ich mache eh nur alles, was mir gefällt und was Recht ist“.

Der Rie­se „Stück“ äußert sich: „Ich sehe das nicht so gegen uns alle, son­dern viel­leicht gegen etwas Ande­res im Tal gerichtet“.

Der Rie­se „Fres“ meint nur: „Ich hal­te mich aus allem raus, ich weiß ja noch nicht ein­mal, war­um ich „Fres“ hei­ße und ver­ges­se alles, was vor Kur­zem noch wich­tig war. Außer­dem bin ich der Kleinste.“

Der Rie­se „Horst“ kam als letz­ter dazu, weil sei­ne Hüt­te unter einem ehe­ma­li­gen Adler­nest gele­gen war und ergänz­te: „Viel­leicht keh­ren die Greif­vö­gel zurück, die wir vor lan­ger Zeit ver­trie­ben haben und schi­cken eine war­nen­de Bot­schaft bezüg­lich ihrer Rückkehr.“

Da sich das Unwet­ter schnell wie­der ver­zog, mach­ten sich die Rie­sen kei­ne wei­te­ren Gedan­ken und setz­ten ihren Schlaf in Frie­den fort. 

   

 

An den Anfang scrollen