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2. Kapi­tel Die Riesen

Die Rie­sen leb­ten in ihren ein­fa­chen Hüt­ten und ver­schwen­de­ten fast nie Gedan­ken an die Zukunft. Ohne Angst vor den weni­gen gro­ßen Tie­ren, leb­ten sie fröh­lich in den Tag hin­ein und waren sich sicher unsterb­lich zu sein. Ein­zig der Him­mel über ihnen war ihnen nicht geheu­er, denn sie sorg­ten sich, dass dort eine höhe­re Macht ver­bor­gen war. Die­se soll­te nicht her­aus­ge­for­dert wer­den. Jeder Rie­se hat­te unter­schied­li­che Stär­ken und Schwächen:

 

Der Rie­se, „Mich“ küm­mer­te sich wenig um das Gere­de der ande­ren, über­nahm aber immer Ver­ant­wor­tung bei bestimm­ten gemein­sa­men Unter­neh­mun­gen. Er hat­te kla­re Zie­le und setz­te sei­ne Ideen oft durch, weil er über­zeugt war der Gemein­schaft damit zu helfen.

 

 

Der Rie­se „Lang“ leg­te gro­ßen Wert auf Gerech­tig­keit, misch­te sich sel­ten bei etwas ein, hat­te eher Angst, etwas falsch zu machen. Sei­ne Ruhe und Aus­ge­gli­chen­heit wur­den stets von den ande­ren Rie­sen geschätzt. Er war ein Kön­ner bei dem Anbau von Getreide.

 

 

 

Der Rie­se „Wild“ befürch­te­te oft das Schlimms­te und reagier­te spon­tan auf Ver­än­de­run­gen, manch­mal zu ener­gisch und kämp­fe­risch. Am liebs­ten leg­te er sich aber zur Ent­span­nung unter sei­ne Bäu­me, hör­te den Lau­ten der Tie­re inter­es­siert zu und hät­te die­se gern verstanden. 

 

  

Der Rie­se „Horst“ war immer berei­tet was Neu­es aus­zu­pro­bie­ren. Er inter­es­sier­te sich beson­ders für die Zusam­men­hän­ge in Flo­ra und Fau­na. Sei­ne beson­de­re Gabe war es, Gedan­ken in Bil­der zu ver­wan­deln, die ihm so mache Nacht erschienen.

 

 

Der Rie­se „Stück“, ein Lieb­ha­ber von gutem Essen und Trin­ken, genoss die Gemein­schaft, und war stets dabei, wenn gesun­gen wur­de. Er ver­such­te ein­fa­chen Mit­teln Töne zu erzeu­gen, und erfand eini­ge Musik­in­stru­men­te. Ein schö­ner Tag für ihn war, wenn alle zusam­men lach­ten und dabei nie einer aus­ge­lacht wurde.

 

 

 

Der Rie­se „Fres“ war der Kleins­te, viel­leicht des­we­gen immer ein wenig zurück­hal­tend und ängst­lich, etwas falsch zu machen. Er genoss das Leben in der Gemein­schaft. Wie alle ande­ren Rie­sen konn­te er sich nicht mehr erin­nern, wie lan­ge und auf wel­che Wei­se er mit den ande­ren in die­ses Tal gelangt war. Sei­ne letz­te Erin­ne­rung an die Zeit vor­her war ein zer­bro­che­ner Krug.

 

 

 

 

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