Am Morgen konnten sie das Ausmaß der Schäden nicht glauben. Kaum ein kleines Fleckchen ihres…

4. Kapitel Am Tag darauf

Am nächsten Morgen gingen sie wieder an die Arbeit: Sie pflanzten, säten, ernteten riesige Äpfel und vergnügten sich danach gemeinsam beim Wasserholen. Die Quelle hatte viel mehr Wasser als gestern noch, denn das Unwetter brachte auch starken Regen mit. So brauchten sie damit nicht sparsam sein und duschten sich gemeinsam ab. Da diese Riesen nie lange über schlimme Dinge nachdachten, sondern ihr Leben auf das „Hier und jetzt“ ausrichteten, war die letzte Nacht kein Thema mehr. Alle pflegten ihre kraftspendenden Apfelträger. Einzig Fres sorgte sich besonders um seinen „Träumebaum“, dessen riesige Äpfel besondere Fähigkeiten zu haben schienen. Nach dem Genuss der Äpfel aus der ersten Ernte vor drei Tagen fühlte er sich viel leichter und nicht mehr den anderen unterlegen. Allen fiel wieder ein brauner Adler auf, der schon vor dem Unwetter hoch über ihnen kreiste. Es schien fast so, dass er sie beobachtete.
Am frühen Abend saßen alle zusammen, spielten Karten oder unterhielten sich. Doch bald zog ein neues, noch schlimmeres Unwetter auf. In wenigen Minuten war der Himmel pechschwarz, und das Unwetter schien mehrfach schlimmer zu werden als in der letzten Nacht. Alle Riesen flohen in ihre Schlafstätten und hofften auf ein baldiges und gutes Ende des zweiten Unwetters. Aber das bedrohliche Donnern aus dem Himmel wurde immer lauter. Das kleine Rinnsal, welches ihre Quelle speiste, wurde zu einem Wasserfall. Das Wasser sammelte sich in einem See um ihre Hütten herum und stieg immer höher. Als die ersten Felsbrocken aus den Bergen, vermischt mit Schnee und Eis, ihre Lager und Hütten erreichten, gab es für sie keine Wahl mehr. Sie mussten in eine kleine Höhle fliehen, die sie für ihre Feste vergrößert hatten. Erschöpft, müde aber vor Angst noch wach, hofften alle auf das Nachlassen des Steinschlags und des Starkregens. Sie fielen bald in einen tiefen Schlaf in der schützenden Höhle und erlebten nicht, wie ein Bergrutsch dicht neben der Höhle große Schäden an ihren Hütten und ihren Pflanzungen anrichtete.
